Argentinien hat ebenfalls eine Corona-App am Start. Unter dem Namen CuidAR kann diese im Play Store und im AppStore heruntergeladen werden.
Die ist als Tracing-App und zur Selbstdiagnose angelegt. Nach der Installation fragt die App verschiedene personenbezogene Daten ab. Dazu gehören:
- Name
- Adresse
- Telefonnummer
- Ausweisdaten
- Gesundheitsdaten wie Körpertemperatur und anderes
Angeblich wird garantiert, dass nur die Gesundheitsbehörden darauf zugreifen können.
Nach der Eingabe der Gesundheitsdaten bewertet die App diese. Je nachdem, zu welcher Einschätzung sie kommt, können die Nutzerinnen und Nutzer weiter am Leben teilnehmen, in Quarantäne gehen oder werden ins Krankenhaus geschickt.
Im letzteren Fall wird auch ein Alarm an die Gesundheitsbehörden ausgelöst oder die Leute werden aufgefordert, die Behörden zu kontaktieren. Dies konnte ich bisher aus den Presseartikeln nicht herauslesen.
Martin Tschirsich wies bei Twitter auf einen interessanten Fakt hin. Wenn jemand die App neu installiert, müssen nur die Ausweisdaten eingegeben werden. Der Rest wird von einem zentralen Server heruntergeladen. Das heißt, wenn es jemandem möglich ist, die Ausweisdaten irgendwoher zu bekommen, kann man den COVID-Status der Person erfragen. Außerdem könnte man auch den Status dann selbst setzen. Martin hat das am Beispiel von Jorge Mario Bergoglio (auch bekannt als Der Papst) gezeigt.
Es gibt auch widersprüchliche Angaben, ob die Benutzung der App nun verpflichtend ist oder nicht. Der Präsident Alberto Fernández sagte, dass die Benutzung eine Vorbedingung für die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist. Später wurde dies von anderen relativiert.
Aus meiner Sicht reiht sich CuidAR in die schon betrachteten Apps Smittestop und Aarogya Setu ein, Totalschaden für die Privatsphäre. Immerhin hat die argentinische Regierung einen Audit der Software in Aussicht gestellt.